Das diesjährige ZeitZeug_Festival feiern wir vom 25.-28. September unter dem Motto ZeitZeug_Überbleibsel. Wer oder was ist von dem, was mal war, noch übrig und in welchem Verhältnis stehen wir dazu? Was erzählt uns das Übriggebliebene über das Ganze, was vielleicht mal war? Wer hat entschieden, was übrig bleibt und wer entscheidet, was mit Übriggebliebenem jetzt passiert? Wer und was wird übrigbleiben und was bedeutet das für die, die dann (noch) sind? Welchen Einfluss haben wir darauf, was übrigbleibt? Für wen bleibt etwas übrig?
Unser komplettes Festivalprogramm findet ihr unten.
This year’s ZeitZeug_Festival is going to take place from September 25th to September 28th. This year’s motto is ZeitZeug_Remnants. Who or what is left of what once was, and what relation do we have to it? What do the remnants tell us about what might have existed in the past? Who decides what is going to be left and who decides what happens to the things the past has left us? Who and what will be left and what does that mean for those remaining? What impact do we have on what is left? Who will be left behind?
The full festival program can be found below.
© Nooshin Seifi
Darkness
Performative Audioinstallation von Nooshin Seifi
Diese performative Audio-Installation taucht tief in die Dunkelheit, in Erinnerungen und in die Albträume ein, die nach Gewalterfahrungen im Körper verbleiben und weiterwirken. Die Gäste betreten eine Welt, in der Sehen und Nichtsehen, Schlaf und Wachsein, Traum und Wirklichkeit miteinander verschmelzen. Die Vergangenheit ist ein Fenster zur Dunkelheit. Die Zukunft ein Licht, das im Schatten kaum zu erkennen ist. Und dieser Moment bleibt bedeutungslos. Am Ende bleibt eine Frage: Wie lässt sich diese Dunkelheit vertreiben?
Hinweis: Zuschauer:innen werden diese Vorstellung mit verbundenen Augen besuchen. Es gibt laute Geräusche. Ohrenstöpsel stehen zur Verfügung.
Mit: Judith Grytzka, Alina Mathiak, Faezeh Mojahedtalab
WANN: 26.09.25 – 19:00 Uhr
WO: Musisches Zentrum (RUB)
Eintritt: Pay what you want (Empfehlung: 4 €)
Reservierung: zeitzeug.reservierungen@gmail.com
© Richard Stöhr
you with the sad eyes
Theaterstück von Ilario Raschèr
Wir mögen damit rechnen, dass wir uns niedergeschmettert fühlen, untröstlich, verrückt angesichts eines Verlusts. Aber wir rechnen nicht damit, dass wir wortwörtlich verrückt sind. ~Joan Didion
Hamlets Welt ist ins Wanken geraten: Sein Vater ist tot. Hamlet wankt entlang der Grenzen seiner Realität, die er plötzlich mit Gespenstern teilt. Welches Stück müsste er aufführen, um seine Trauer zu greifen und sein eigenes Stück nicht in einem großen Blutbad enden zu lassen? In einer vorsichtigen Bewegung nähert sich ein Performer der Figur Hamlet, der Sprachlosigkeit, den Zuschreibungen, der Wut und der unter allem liegenden Trauer. Wie können wir uns Verlusten stellen und sie in unsere Gegenwart übersetzen? Wie können wir im Theater einen Raum des gemeinsamen Betrauerns und Bezeugens erschaffen? Eine Annäherung an eine Zeit der Verluste und der Versuch, sich darin neu zusammenzusetzen.
Inhaltshinweis: Verhandlung von Tod und Trauer, explizite Beschreibung und Darstellung eines Walkadavers.
Mit: Max Kurth
Regie: Ilario Raschèr
Ausstattung: Luca Punke
Dramaturgie: Marie Fuchs
WANN: 27.09.25 – 19:00 Uhr
WO: Rottstr. 5 Theater
Eintritt: Pay what you want (Empfehlung: 4€)
Reservierung: zeitzeug.reservierungen@gmail.com
stories from futures past
Performance von the paranormal φeer group
Informationen folgen.
TT?! – Ping Pong Seance
Performance von Lukas Huber
Informationen folgen.
WANN: 28.09.25 – 18:00 Uhr
WO: Quartiershallen in der KoFabrik
Eintritt: Pay what you want (Empfehlung: 4€)
Reservierung: zeitzeug.reservierungen@gmail.com
Die Legende des toten Soldaten
Lesung von Lina Kempchen
Zwischen Trauerprozess und Propaganda stehen die historischen Zeitdokumente, die in dieser künstlerischen Lesung verwoben werden. Auch nach dem Tod des Wehrmachtssoldaten bleibt die Denkwelt des Nationalsozialismus omnipräsent. Sie schleicht sich im Wechselspiel zwischen Individuum und Gesamtgesellschaft in die Sprache ein und wohnt scheinbar jedem inne. Doch welche Stimmen finden kein Gehör? Und wieviel Mitgefühl darf oder kann man mit Nazis haben?
Korrespondenzen aus einem Privatnachlass, eine Mappe voller Schreibmaschinendurchschläge, zusammengestellt vom Vater des Gefallenen, bilden die Materialgrundlage, ausgewählt, arrangiert und ungekürzt, ein Versuch des Dokumentarischen.
Inhaltshinweis: Tod, Verlust, Krieg, nationalsozialistische Sprache
Textile Erinnerungen an die DDR
Interaktive Installation von Anno Melzer
Informationen folgen.
Wörter aus einem untergegangenen Land
Installation von Mahsa Esmaeili
Informationen folgen.
Fadenspuren (AT)
Installation von Napierski & Perera
Informationen folgen.
Ghost of the Day
Installation von Florian Genz
Spätnachts huschen sie durch mein Zimmer: Reproduktionen von Kunstwerken. Im fahlen Licht meines Bildschirms flackern sie auf, nur um gleich wieder zu verschwinden. Mechanische und virtuelle Rituale haben sie beschwört. Von Raum und Zeit entkoppelt sind sie gleichzeitig überall und nirgendwo. Sind sie Abbilder, die ihrem Ursprung noch gleichen? Oder Trugbilder, ohne Spur von Menschlichkeit?
Ghost of the Day basiert auf meiner Sammlung reproduzierter Kunst aus dem Internet. Nach verschiedenen technischen Übersetzungen versuchen die Bilder, das einst Menschliche in der Kunst durch Acryl-Malerei wieder zu materialisieren. Doch ab wann zeigt sich der Mensch in seinen Werken? Und kann einst Verlorenes überhaupt wiederkehren?
WANN: ???
WO: ???
Pfefferpoly – Geh doch dahin wo der Pfeffer wächst
Workshop von Die Körner (Christine Daniels & Lou Salvador Lange)
Ein soziales Experiment im Spielgewand: In unserem Setting erforschen wir spielerisch koloniale Denkmuster. Wir schreiben das Jahr 1498. Auf der Suche nach neuen Gewürzen begeben wir uns in ein performatives Abenteuer auf hoher See. Gemeinsam entdecken wir die Weltmeere und neue Länder. Doch sei gewarnt: Nicht nur Stürme können dich vom Kurs abbringen – auch dein moralischer Kompass wird auf die Probe gestellt.
Inhaltshinweis: Dieser Workshop behandelt auf spielerische Weise Themen wie Kolonialismus und koloniale Ausbeutung, (historisch inspirierte) diskriminierende Rollen- und Sprachbilder
Hinweis: Es wird mit echten Gewürzen gearbeitet. Bei Allergien ist von einer Teilname am Workshop abzusehen.
WANN: 27.09.25 – 12:00 bis 17:00 Uhr
WO: Blue Square
Eintritt: Pay what you want (Empfehlung: 4 €)
Wir bitten um Anmeldung unter zeitzeug.reservierungen@gmail.com
Diddl and Draw. MS Paint und die Highlights derv Jahrtausendwende
Workshop von Max Meyer
Informationen folgen.
WANN: 28.09.2025