Der Teppich ist Zufluchtsort und Wohnlichkeitsmarker. Die Serie FRANSGRABEN untersucht die skulpturalen Qualitäten dreier Heimtextilien. Was zeichnet die Einzelstücke aus? Welche Räume eröffnen sie? Welche Irritationen und Erzählungen werfen sie auf? Auf der Grundlage der textilen Fundamente entspinnen sich humorvoll bizarre materielle Realitäten.
Liska Schwermer-Funke (*1991 in Brilon) studierte Kunst an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle (Saale) und in Veliko Tarnovo, Bulgarien. Seit August 2019 betreibt sie in Kassel das BIOTOP ZACK – Raum für Kunst und Dialog. In ihren künstlerischen Arbeiten bewegt sie sich im Spannungsfeld von Malerei und Materialforschung, Interaktion und Installation.
Matthias Theis Arbeit befasst sich konzeptuell und autobiographisch mit queerer Identität im ländlichen, handwerksfamiliären Kontext und den damit verbundenen Lebensrealitäten.
Inwiefern entwickelt sich ein, eigens als liebevoll verstandenes familiäres Umfeld – und die damit einhergehenden zwischenmenschlichen Beziehungen – unter Umständen zu einem feindlichen Habitat, das Identität voraussetzt und damit in Frage stellt?
Das Werk wird Dokument eines „Mikromoment“, der schmerzvoll in die Identität einschneidet, aber erst viel später als narbengebend erkannt wird. Die Fragestellung als solche will Stilmittel werden, verarbeitet in kleineren skulpturalen und handgenähten Objekten.
Matthias Theis wurde 2000 in Düren geboren, lebt und arbeitet in Düsseldorf und studiert an der Kunstakademie.
Der Kurzfilm „Ein Lebensbescheid“ bezieht sich auf behördliche Strategien der Kontrolle und Ausweisung von Migrant*innen, Asylsuchenden und Geflüchteten in Deutschland. Im Zentrum stehen einerseits bürokratische Prozesse, bei denen die Existenzberechtigung von Personen abhängig von Bescheiden, Weisungsvorgaben und Gerichtsurteilen gemacht wird und andererseits die Anhörungspraxis, bei der die Einstellung behördlicher Sachbearbeiter*innen, trotz der angeblichen Neutralität der Migrationspolitik als diskriminierend, einschüchternd, verletzend, willkürlich und extrem misstrauisch empfunden wird.
Mit Blick auf biographische Erfahrungen findet im Anschluss an die Vorführung des Kurzfilms eine Lesung von Omar Mohamad, Veranstaltungskaufmann und Programmgestalter für darstellende Künste, statt. Gefolgt von einem Austausch mit der chilenischen Performancekünstlerin Paulina Abufhele Meza mit Perspektiven aus Chile und Syrien. Auf Deutsch, Arabisch und Spanisch geführt.
Ein Projekt initiiert und entwickelt mit der freundlichen Unterstützung des Studiengangs Szenische Forschung, Ruhr-Universität Bochum.
Ein Dokumentarfilm von Luka Kupunia (17 min. Georgien)
Drei Brüder – die gleiche Geschichte, die gleiche Arbeit, die gleichen Träume. Die drei Brüder zeigen uns, wie schwer die Arbeit als U-Bahnfahrer ist, wie sie dazu gekommen sind, dass sie alle drei den gleichen Beruf ausgewählt haben und was sie sich im Leben wünschen.
Biografie: Luka Kupunia 21.10.1995 Georgien. Ich bin ein Georgier, geboren 1995 in Tallinn (Estland). Als ich 3 Jahre alt war, ist meine Familie nach Georgien umgezogen.Dort bin ich aufgewachsen. In Tbilisi habe ich die Waldorfschule Tbilisi und Sulkhan Tsintsadze Art School #16 Fachrichtung Violine beendet. Danach habe ich an der Schota Rustaweli Universität für Theater und Film Audiovisuelle Regie studiert. Ich arbeite für meine Filme als Regisseur, Drehbuchautor, Komponist und Kameramann. Seit 2019 mache ich einen Freiwilligendienst an der Tübinger Freie Waldorfschule, Deutschland.
Mithilfe von Vibration bewegen sich die gitternen Körper der Zeichenmaschinen über den Boden und hinterlassen dabei malerische Spuren. Diverse Mal- und Zeichenwerkzeuge bearbeiten den Untergrund und markieren den Weg, den die autonom laufenden Maschinen zurücklegen. Pfade aus Linien und Kreisen setzen sich zu landkarten artigen Gebilden zusammen, deren Form durch die Kombination und die spezifische Funktionsweise der Malroboter bestimmt wird. Vor Ort sind Zuschauende herzlich dazu eingeladen die Maschine auszuwählen, die sie als nächstes in der Mal-Arena sehen möchten – bist du eher #TeamSpiderwalker oder #TeamPouPou?
Die Herbertstraße auf Sankt Pauli, wo hauptsächlich Sexarbeit geleistet wird, soll nur von „Männern“ betreten werden – bis heute. Mauern zu den Nachbarstraßen machen den Zugang kontrollierbar. Mauern, die „männlich“ von „weiblich“ trennen, innen von außen, sichtbar von unsichtbar – und so die binäre Geschlechterkonstruktion räumlich ausformulieren.
Die „Mauerschau“ schichtet Projektionen, Fiktion und dokumentarisches Material und fragt: Wie begegne ich dieser Wand als „Frau“ oder Nicht-(nur-)“Frau“? Kann ich ihre Regeln aushebeln? Und was zum Fick ist wirklich dahinter?
Cheyenne Demont, Jan-Philip Maehl und Sophia Spitzenberg sind ausgebildete Schauspieler*innen, die für Theater und Fernsehen arbeiten. Lea Marlen Balzer ist Journalistin und studiert Regie.