Wohnungslosigkeit ist scheiße. Hausbesetzungen sind linksradikal. Was auch scheiße ist, ist dass Menschen damit Geld verdienen, wo unsere Betten stehen. Und nicht nur Geld, sondern mächtig Profit machen.
Wer kann es sich leisten, wo und wie zu wohnen?
Warum wird immer mehr gebaut, aber wohnen immer teurer? Warum sind Vermieter*innen Arschlöcher und warum tut niemand was dagegen?
Weniger Miete statt Profite durch Rendite.
Kommt vorbei, wir kochen auch.
Wir bleiben drin!
KIOSK WIGA ist ein Theater- und Performance Kollektiv aus Braunschweig und probiert sich in ihren Arbeiten in durational Performances, interaktiven Gameformaten und partizipativen Livestreams aus. Ähnlich wie in einem echten KIOSK wissen sie manchmal nicht wofür sie sich entscheiden sollen. Trotzdem wird es immer ein guter Abend.
Das Fitnessstudio ist ein ambivalenter Raum, der das gemeinsame Trainieren ungeachtet von Kategorien wie Sportlichkeit und Geschlecht ermöglicht. Gleichzeitig strukturieren der Raum und die darin angeordneten Geräte die Bewegungen der Trainierenden und es wird auf eine vermeintliche körperliche Norm hingearbeitet. In der Bewegungsperformance FITNESS suchen die performenden Pflanzen und Menschen gemeinsam mit Fitnessgeräten neue Trainingsziele und Bewegungen. Mit technischen und tänzerischen Mitteln wird das Fitnessstudio untersucht und ein utopischer Ort entworfen, in dem alle Akteur*innen gemeinsam trainieren.
Dramaturgie: Laura Zielinski, Bühne: Marei Dierßen, Kostüm: Meike Kurella, Musik: Julian Grönefeld, Technik: Hannah Brown, Video & Coding: Lukas Zerbst
Förderung und Unterstützung: Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, ASTA der Ruhr-Universität Bochum, Gesellschaft der Freunde der Ruhr-Universität, Studiengang Szenische Forschung, Hessische Theaterakademie, KoFabrik Bochum
In seiner schimmelweichen Welt ringt Prinz Leonce hinter einer Glasscheibe mit sich selbst und mit dem Nichts-tun-müssen. Zwei Performer*innen begeben sich in sein Habitat voll weichem Teppich, Textfragmenten, Pralinen, Projektionen, Spiegelungen und Schimmel. In einer Dauerschleife spielen sie bis zur Erschöpfung Spiele mit und vor allem gegen sich selbst. In dieser manischen Selbstbeschäftigung nähert sich die Performance dem Themenkomplex von (Lohn-)Arbeit und Langeweile und sucht nach der Abgründigkeit und Absurdität dieses Systems.
Wann fängt es an zu schimmeln? Und welche alternativen Lebensformen schlagen Schimmelpilze uns vor? Zuschauende können verweilen, wiederkommen, weitergehen oder mithilfe eines QR-Codes auf Audiodateien zugreifen.
Da ist die Struktur im strukturarmen Raum. Das Dorf ist Heimat – für die, die noch da sind und für die, die kommen um die Eltern zu besuchen. Wenn Platz im Gefrierschrank ist, wird geschlachtet. Wenn man singt, dann nicht, weil es schön klingt, sondern weil es sich richtig anfühlt. Das Kind vom Pfarrer kann nicht Rollschuh laufen und wird es auch niemals lernen. Aber das ist kein Problem, denn der Bus kommt ja um 7:24 Uhr. 30 Jahre nach dem Ende der DDR blickt „NOR.“ auf den Stand der Dinge in einem ostdeutschen Dorf. Dokumentarisches Theater mit Objekten über das Leben an Orten, wo alle immer nur durchfahren.
Josephine Hock ist freiberufliche Puppenspielerin und -bauerin sowie Theatervermittlerin.
Ein Ökoton ist in der Ökologie ein Übergangsbereich zwischen zwei verschiedenen Ökosystemen oder Landschaften. Wenn Menschen ihre Heimat verlassen (müssen), suchen sie ihr Glück in der Fremde, doch die Heimat ist … Gino Chiellino sagte 1987: Die Heimat ist kein Stück Land, das entwurzelt hinter der Abfahrt zurückbleibt. Die Heimat ist ein Teil der Entscheidung, sie kommt mit. In der Fremde lebt sie mit ihr zusammen weiter. Doch was macht Heimat aus? Und wann und wo fühlen wir uns heimisch und wann und wo fremd? Gerüche können augenblicklich Erinnerungen in uns wachrufen oder uns in ferne Länder träumen. In dieser Performance wollen wir diese Erinnerungen triggern und durch die Überlagerung von Gerüchen Übergangsbereiche verschiedener Kulturkreise schaffen. Entgegen der Definition von Assimilation glauben wir, dass sich Kulturen gegenseitig bereichern und es unweigerlich zu einem regen Austausch kommt.
In dieser Performance wird das Zusammenkommen von Menschen als ein Ernstfall simuliert. Statt uns auf einen Ernstfall vorzubereiten, treffen wir uns also, um unser Zusammenkommen selbst zu untersuchen.
Wir nehmen Gesten und Positionen auseinander und setzen sie neu zusammen. Wir loten aus, wie wir zueinander ins Verhältnis gesetzt werden und wie wir uns anders zueinander ins Verhältnis setzen könnten.
Aus einer bekannten Situation wird eine unbekannte Konstruktion. Können wir den Ernstfall proben?
Felix Falczyk und Johanna Herschel sind Absolvent*innen des Studiengangs der Angewandten Theaterwissenschaft in Gießen. Sie interessieren sich für die Zweckentfremdung von Situationen.
Wie stehst du in der Welt? Wie gehst du – wohin? Wir gehen, stehen, steigen Treppen, schlagen ein Rad oder halten eine Kaffeetasse. Täglich. Unsere Bewegungs-Koordination wird konstant auf die Probe gestellt, unser Gleichgewichtssinn arbeitet ununterbrochen… Das wissen wir. Aber was führt all diese Aufgaben zusammen und koordiniert unsere Gliedmaßen, Muskeln, Sehnen? Propriozeption. Noch nie gehört? Aber du kennst sie genau! Sie ist deine treue Begleiterin bei jedem Schritt oder Sprung – selbst im Liegen, sagt sie dir, dass du liegst. Propriozeption. Unser vergessener Sinn. Die Fähigkeit unseren Körper im Raum wahrzunehmen, uns selbst zu spüren, uns aufrecht zu halten und uns selbst zu verorten. In dieser Audioperformance begeben wir uns an öffentlichen Plätzen gemeinsam auf die Suche nach Antworten und Fragen.
dieeine&dieandere sind eine* Performance-Kollektiv-künstlerin* mit ihrer Basis im Ruhrgebiet. In wechselnder Besetzung (QFLINT*) rund um Johanna Wildhagen & Nina Weber legt sie den Schwerpunkt ihrer Arbeit auf immersive / partizipative Performance-Konzepte.
Hinweise:
Dies ist eine Performance bei der das Publikum über Kopfhörer per Audio angeleitet wird. Alle Beteiligten bewegen sich dabei frei über den Platz und bekommen Impulse zur Körperwahrnehmung und Selbstverortung. Es ist sinnvoll wenig Gepäck, festes Schuhwerk und dem Wetter angemessene Kleidung zu tragen. Es werden keine Sitzgelegenheiten gestellt. Teilnahme mit Rollstuhl ist gut möglich (allerdings sind die Anweisungen aus unserer Perspektive als Nicht-Rollstuhl-Fahrer*innen konstruiert worden) Für blinde Personen ist die Teilnahme mit Begleitung möglich. Für gehörlose Personen ist die Teilnahme mit Kommunikationsassistenz eingeschränkt möglich.