Archive for June, 2016

Zeitzeug_innen are back in town

Im Gepäck: fränkisches Bier, Merchandise-Artikel und eine wunderbare Produktion

Wir sind wieder in Bochum gelandet und sechs intensive Tage Kunst und Kultur in Erlangen liegen hinter uns. Denn auch 2016 sind wieder zwei Zeitzeug_ innen bei ARENA – the festival of young arts zu Gast gewesen. Wir nächtigten in einem wunderbar bequemen Bett (Busserl, Franzi!), archivierten, sammelten, listeten und schauten, natürlich, . . . Fußball.

Ne, ich meine ja, das auch. Aber angereist sind wir wegen der Kunst. Die diesjährige ARENA-Ausgabe, die unter dem Motto „Wer hat Angst vor . . .“ stand, hatte ein strammes, aber höchst spannendes Programm. Doch unseren Preis, das Goldene Honigglas (mit je-nachdem-Inhalt) und eine Produktionsgarantie beim nächsten Zeitzeug_ Festival, konnte nur eine Gruppe abgreifen. Die Entscheidung ist uns sehr schwer gefallen. Doch zu guter Letzt und nach ausführlichen Skype-Stotter-Gesprächen mit den dahoam-gebliebenen Teammitgliedern lag eine Gruppe eine Schnabelspitze vorne. So freut es uns zu verkünden: hannsjana gewinnt die Freifahrt zum Zeitzeug_ Festival 2016! Die sechs Künstlerinnen aus Berlin werden mit einer Audiowalk-Produktion bei uns zu Gast sein. Heißt sie, liebe Zeitzeug_ innen, mit einem warmen virtuellen Applaus willkommen.

Wir bedanken uns beim ARENA-Team für die tolle Betreuung, das schmackhafte Essen und für hannsjana. Nun kann der November ja kommen!

(. . . Nein! Bitte noch nicht, wäre doch ein bisschen früh).

Festivalalltag, ausgedrückt in Gesprächsfetzen

Prädikat: besonders sinnfrei.

„Brauchen wir irgendwas neben Plastik?“

„Was brauchen wir denn wirklich wirklich?“ – „Luft und Liebe.“

„Es ist halt viel besser für die Umwelt Punkt.“

„Ich glaube Nacktheit ist kein Thema.“

„Einfach so grundlegendes Bla.“

„Hier draußen ist die Scheiße.“

„Das ist eine ekelhafte Umschreibung, aber wahrscheinlich zutreffend.“

„Sie fällt tot um.“

„Hast du die Liste?“

„Aber sie fragt die?“

„Wein umsonst?“

„Warum kannst du keine Weinkönigin werden?“ – „Weil wir keinen Rebstock haben und nicht in einem Dorf wohnen, wo es Weinköniginnen gibt.“

„Zusammen leben, Kinder kriegen.“

Schön ist, was ein Schutzraum ist.

Gießen

gießen 2

Bochum.

Eines geb ich zu: was die aktuellen Studierenden der Angewandten Theaterwissenschaft in Gießen genau machen, davon wusste ich nichts. Liegt vielleicht auch daran, dass wir mehr Bewerbungen aus Hildesheim bekommen (Konkurrenz-Alert). Dass aber Gießen fast schon das Berlin der praktischen Theaterwissenschaftler_ innen ist, was den Ruf oder besser den Mythos/das Flair betrifft, unterschreibe ich jetzt hier: xoxo.

Philipp und ich waren dieses Jahr zur Theatermaschine 2016 eingeladen, um Stückepatenschaften zu übernehmen. Uns erwartete ein volles Programm. Jetzt an dieser Stelle eine Performance besonders hervorzuheben, fände ich nicht repräsentativ für die Fülle an Ideen und Ansätzen, die uns präsentiert wurden. Was ich vor allem beneidenswert schön finde, war die liebevolle und konstruktive Atmosphäre bei allen Veranstaltungen. Selten habe ich ein Publikum erlebt, das mit dem Kopf und dem Herz gleichermaßen aufmerksam in einer Aufführung sitzt. Also in etwa so wie bei Kindern, die etwas erklärt bekommen und man sieht in den Augen, wie es im Kopf arbeitet. You know what I mean?

Man merkt diesen Gießenern an, dass sie sich viel kümmern und dass sich viel um sie gekümmert wird. Da spielt ein Heiner Goebbels mit einer Studentin Tischtennis, da mischt ein Gerald Siegmund bei einer Performance als Teil eines schwulen Männerchors mit. Gießen ist ein Schutzraum für alle Beteiligten. Das hat sich auch bei der Theatermaschine gezeigt, dessen Festivalzentrum ein leerstehender Baumarkt war. Trotz der Größe, der Angst vielleicht auch, ein bisschen lost in the corner zu sein. Man war immer mittendrin. Es war schön!

Bleibt nur die Frage:

Hallo Gießen, wann kommst du zu uns_ ?

Jessica

G(en)ießen

Freitag bis Sonntag waren Jessi und ich bei der Theatermaschine in Gießen zu Gast und durften die Performance-Früchte der Studierenden der angewandten Theaterwissenschaft bestaunen. Circa 48 Stunden haben wir in der unterschätzten Metropole am Rande Hessens verbracht in denen wir zwischen 10 und 15 Produktionen gesichtet, das ein oder andere Bier geöffnet, das Tanzbein geschwungen und wenig geschlafen haben. Ein ganz schön straffes Programm, aber glücklicherweise konnten wir auf eine unschlagbare Gastgeberin und ein sehr hilfsbereites Theatermaschine-Team bauen – da grenzte das Ganze fast schon an Cluburlaub. Wir haben tolle Arbeiten gesehen (die hier jetzt leider nicht im Einzelnen besprochen werden können) und nette Theater_/ Performance_/ Festival_ Menschen kennengelernt. Wäre toll einige von denen beim Zeitzeug_ 2016 wiederzusehen.

Es bleibt festzuhalten: Gießen ist vielleicht eine Berliner Exklave. Auch bei Theaterfestivals ist festes Schuhwerk zu empfehlen. Mit 4 Stunden Schlaf kann man produktive Nachgespräche führen wenn die Gruppe stimmt.

Danke Gießen – auf bald!

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