Ausstellung “Weiberkabinett”
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Was versprechen wir uns von Gebäuden und Institutionen, die wir ins Stadtbild pflanzen? Welche Erwartungen werden an sie geknüpft, warum ist auf jeden Fall an irgendeiner Stelle Waschbeton beteiligt, und wie schätzen wir ihr Potenzial vielleicht 60 Jahre später ein?
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Die Performance beginnt an einer Tür im Zuschauerraum und dort endet sie auch. Von hier wird eine Mülltonne zur Bühnenmitte geschoben, eine Frau setzt sich ans Klavier und spielt. Lied 256, immer wieder unterbrochen von ihrem eigenen, lauten Atmen ins Mikrofon. Ihr Spiel wird abgelöst von einem Mann in Jeansjacke, der durch besagte Tür den Raum betritt, Besen und Plastikgewehr schulternd. Es ist Andreas Baader, zurück und bereit für den neuen deutschen Herbst. Nach mehrfachen Versicherungen, glücklich und zuversichtlich zu sein, erklärt er, ihm sei eigentlich unendlich schlecht. Zuviel Scheiße gefressen und alles falsch gemacht beim Versuch, sich endlich auch mal was zu gönnen. Konsum ist also immernoch keine Lösung. Seine um die eigene Person kreisenden Reden werden durchbrochen von der Frau am Klavier, die anschaulich beschreibt, wie sie ein totes Kaninchen ausnimmt und häutet.
Blumige Worte werden keine gemacht. Überhaupt, wenige. Und wenn, neigen sie zur Wiederholung. Sag mir, wo die Blumen sind? Als rosarote Sträußchen hübschen sie das klassische Performanceschwarz der Intervenierenden auf. In vorbeieilende Hände gedrückt, stecken sie an respektive in oder auch zwischen Hutkrempen, Knopflöchern, Kameratragegurten, Dutts, Ohren und Brillenbügeln, zusammengepressten Fingerspitzen, Umhängetaschenwinkeln, Hosentaschen. Alle Viertelstunde wandern sie nicht nur aus den Augen in die Weiten der Ruhr-Uni, sondern nehmen das Schallwellensurfbrett ins Gehör der Anwesenden: mal verstreut im Raum, mal sich neu anordnend, singt dorisdean. Und hört wieder auf und verteilt sich neu und schweigt weiter.